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Vier „Schönheiten“
Wenn wir nach mehr Schönheit
Ausschau halten, dann können uns
vier Kategorien, wann wir Schön-
heit empfinden, was Schönheit in
uns schafft, Suchanweisungen geben
(nach Gabor Paál: Was ist schön?
Ästhetik und Erkenntnis. Würzburg
2003)
1. Muster, Formungen und Ord-
nungen mit ihrer internen Span-
nung an Harmonie, Passung, …
Gestreifte oder karierte Stoffe, ein
aufgeräumtes Zimmer, ja sogar eine
Beerdigung kann als schön bezeich-
net werden, trotz traurigen Anlasses,
weil alles stimmig war, passte, der
Ablauf, die Reden, das Verhalten der
Trauernden, das Wetter dazu.
2. Dinge und Ereignisse, zu denen
eine ganz persönliche, angenehme
Beziehung besteht.
Die zerrissene Puppe aus der Kind-
heit, ein gewohnter Spaziergang, …,
alles Dinge, die vertraut sind, mit an-
genehmen Erinnerungen verknüpft
sind. Kann eine Wunde schön sein?
Ein Schmerz? Eine Narbe? Ja, wenn
sie bewältigt sind und man sich ihrer
nicht mehr schämt.
3. Handlungen als kreative, anre-
gende Herausforderungen, während
ihrer Ausführung.
Gemeinsam ein Festessen vorberei-
ten, einen Brief schreiben, auch eine
Autofahrt, ...
4. Elementare Reize, die alle schön
finden.
Wie eine Flusslandschaft, ein schö-
nes Gesicht, ... Man vermutet, dass
sich diese elementare Art von Schön-
heit herausgebildet hat, da man dem
Schönen leichter vertraut, es Erfolg
hat und bevorzugt wird, dass deswe-
gen diese elementare Art von Schön-
heit sich herausgebildet hat.
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